Du hast den großen Schritt gewagt und aus deiner Idee ein Online-Unternehmen gemacht. Herzlichen Glückwunsch!
Wäre doch schade, wenn die Welt nicht von deinem Abenteuer erfährt. Ich zeige dir in diesem Blog-Artikel, wie du deine erste Pressemitteilung verfasst und so den Grundstein für eine erfolgreiche Startup PR legst.
Damit deine Wunschkunden garantiert den Weg auf deine Seite finden.
Was ist PR und wie hilft sie deinem Unternehmen
PR steht für Public Relations und umfasst alle Maßnahmen, die zum Ruf deines Unternehmens in der Öffentlichkeit beitragen.
PR oder im Deutschen auch als Öffentlichkeitsarbeit bekannt, unterscheidet sich vom Marketing durch seine indirekte Wirkung.
Marketing Ziele und Methoden sind grundsätzlich direkt formuliert. Zum Beispiel versucht eine Social Media Anzeige im Social Feed der gewünschten Zielgruppe aufzutauchen, um per Call-to-Action Aufmerksamkeit für ein Angebot zu erzielen.
PR hingegen geht einen kleinen Umweg und sucht nach Multiplikatoren, also Medien oder sonstigen Personen, wie beispielsweise Influencer, die wiederum selbst eine große Reichweite aufweisen. Zwar ist die Wirkung von PR nicht eindeutig messbar, aber dass die Öffentlichkeit von deiner Idee und Unternehmen eine gute Meinung hat, ist doch ein durchaus lohnenswertes Ziel?
Erzähle deine Story!
Bevor du dir erste Ziele für deine PR überlegst, gehe nochmal einen Schritt zurück und denke ein weiteres Mal über deine Idee nach.
Natürlich hast du das schon ausführlich getan und daraus ist selbstverständlich ein Business entstanden.
Aber wahrscheinlich gingen die Gedanken bisher eher in die Richtung, wie wird aus einer Idee ein tragfähiges Geschäftskonzept oder in welchen Marktsegmenten willst du dich wiederfinden? Alles wichtige Fragen, aber sehr zahlenorientiert!
Noch einmal über seinen eigenen Werdegang nachzudenken, hilft dir deinen persönlichen Weg von einer Idee hin zu einem vollwertigen Unternehmen nach- und vor allem aufzuzeichnen.
Dies ist deine Gründergeschichte. Diese Story wirst du mittels PR der Öffentlichkeit erzählen.
Spurensuche – Was sind die Eckpfeiler deiner Gründerstory?
Hand aufs Herz! Auf den ersten Blick sind viele Gründungen zunächst gar nicht so interessant. Die Eröffnung eines neuen Restaurants – tja ist und bleibt erst einmal ein weiteres Restaurant! Wenig Stoff, um daraus eine lebhafte Geschichte zu stricken.
Steckt dahinter jedoch ein Weltenbummlerpaar, das auf seinen Reisen vielen regionalen Küchen und kulinarischen Einflüssen begegnet ist, dann hat dieses Paar eine Menge zu erzählen. Fesselnde Stories aus ihren Touren, kombiniert mit leckerem Essen. Klingt soweit doch so gut, um mal einen Blick in das neue Restaurant zu wagen.
Also ran an den Notizblock! Was sind deine Meilensteine, die dich dazu bewegt haben, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Folgende Fragen helfen dir dabei
Tipp: Dieser Schritt an sich bietet genug Potential für eine eigene Heldengeschichte.
- Was hast du in deinem bisherigen Leben getan?
- Wann war der Punkt erreicht, an dem für dich die Zeit kam, etwas Neues zu beginnen?
- Was hat dich letztlich dazu bewogen?
- Wie bist du auf deine Idee gekommen?
- Worin liegen die Vorteile für Kunden und Geschäftspartner an deiner Idee?
Nur ein paar Minuten im Erfahrungsschatz grübeln und dir kommen zahlreiche Erinnerungen in den Sinn.
Jede davon ist Gold wert!
Verbinde dies alles zu einer umfassenden Geschichte und du hast eine Gründerstory, dank der dir die Leute in der Öffentlichkeit und vor allem auf Social Media zuhören werden.
Die Heldenreise antreten – Skizziere deine Story!
Warum reden wir hier eigentlich ständig von einer Heldenreise?
Weil dieses Muster von Erzählung die Menschen schon seit Jahrtausenden begeistert und fasziniert.
Ein Held traut sich auf eine Reise ins Ungewisse und widersteht sämtlichen Hindernissen.
Klingt vertraut? Natürlich tut es das, denn deine Unternehmensgründung ist deine ganz persönliche Heldenreise.
Nimm deine Kunden, Partner, User und Follower mit auf die Fahrt. Erzähle, was dich als Unternehmer oder Unternehmerin umtreibt, was du jeden Tag lernst und wie du sämtliche Herausforderungen mit Bravour meisterst.
Recherche – Wo sind die Zuhörer?
Zweifellos benötigt jede gute Geschichte ein aufgeschlossenes Publikum. Beginne mit deiner Recherche und finde die passenden Ansprechpartner in den Medien, auf Blogs und in den sozialen Netzwerken.
Sich in den Medien ein Gehör zu verschaffen, ist selbst im Social Media Zeitalter – bei dem im Grunde genommen jeder selbst zum Medium werden kann – immer noch die wichtigste Aufgabe der PR.
Sinnvolle Ansprechpartner für deine Startup- und Gründer-Pressearbeit
1. Lokale Medien
Redaktionen vor Ort sind stets auf der Suche nach spannenden Stories aus der näheren Umgebung. Gerade als junges Unternehmen ist ein Erscheinen in der lokalen Presse doch deutlich wahrscheinlicher als in den großen überregionalen Tageszeitungen und Rundfunksendern.
Zeige auf, warum deine Idee einen regionalen Bezug aufweist und wie dein Ort davon profitiert, dass ab sofort dein Angebot dort beheimatet ist.
Aber auch hier gilt, Fakten sind wichtig, wenn sie richtig erzählt werden. Führst du beispielsweise ein Modellabel aus ökologischer und regionaler Produktion, dann hast du nicht einfach letzte Woche eröffnet.
Nein, ab sofort gibt es umweltfreundliche Mode made in deiner Stadt. Wie du die Entscheidung gefällt hast, eine nachhaltige Kleidung zu entwerfen ist letztlich deine Story.
2. Fachpresse und Gründerportale
Ist deine Idee einer ganz bestimmten Technologie (wie Virtual Reality) oder Branche (wie Tourismus) zuzuordnen, dann keine Scheu und wende dich an die jeweilige Fachpresse.
Für jedes Themengebiet kannst du Fachzeitschriften und Onlineportale finden.
Schau dir genau an, wo die jeweiligen Schwerpunkte liegen und in welchem Ton die Berichterstattung erfolgt. Lass in diesem Fall erkennen, worin der Mehrwert deiner Idee hierbei besteht.
Nutze nebenbei die anfallenden Kontakte für weiteres Networking und präzisere Zielgruppenbestimmung. Je besser du dich in deiner Branche auskennst und bewegst, umso größer sind die Möglichkeiten, dass deine Pressemitteilungen publiziert werden.
Besonders für Gründer und Gründerinnen gibt es eine große Anzahl an eigenen Gründungsportalen. Nutze die Gelegenheiten und stelle dich und deine Gründung vor.
Manche dieser Seiten bieten das Anlegen eines Eintrags in einem Gründungsverzeichnis an. Gerade wenn du am Anfang deiner Unternehmertätigkeit stehst musst du jeden Weg nutzen, damit dein Name und deine Idee veröffentlicht werden.
3. Blogger Relations
Die Blogosphäre im Internet ist nahezu unüberschaubar. Davon solltest du dich nicht einschüchtern lassen. Ganz im Gegenteil, bei einer derartigen Größe und Vielfalt ist sicher ein Blog zu finden, der sich mit deinem Thema beschäftigt.
Blogger und Bloggerinnen freuen sich, wenn du sie auf neue Trends und Ideen hinweist. Nutze die Chancen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen: stelle dich und dein Produkt oder deine Dienstleistung vor.
Es wichtig, dass die Beziehung zu Blogs auf Augenhöhe stattfindet. Viele Blogger und Bloggerinnen stecken sehr viel Herzblut und Arbeit in ihre Onlineauftritte und möchten nicht als Platz für Gratisinhalte wahrgenommen werden.
Pflege solche Verbindungen regelmäßig, damit es nicht bei einmaligen Veröffentlichungen bleibt. Ergibt sich eines Tages die Option, dass du auf deiner Webpräsenz Raum für neue Ideen anbietest, dann zögere nicht und melde dich bei deinem Blog-Netzwerk.
4. Soziale Netzwerke
Du musst nicht erst die Antwort von Redaktionen und Blogs abwarten, bis deine Geschichte zum ersten Mal veröffentlicht wird. Hübsch aufbereitet kannst du deine Pressemitteilung als Datei zum Anklicken auf Business Plattformen wie Xing oder LinkedIn bereitstellen.
Über deine Social Media Kanäle kannst du außerdem direkt mit deiner Community und Zielgruppe sprechen. Binde sie von Anfang an in Gründerstory und Heldenreise ein. Lasse sie an deinen Erfahrungen teilhaben. Je interessanter du deine Geschichte erzählst, umso häufiger wird sie aufgerufen und geteilt.
Vielleicht landet sie auf diesem Weg bei einem Blog, der gerade die sozialen Netzwerke nach neuen Inspirationen durchsucht. Oder ein Radiosender, der noch eine gute Story für die nächste Morgenshow sucht, wird durch deine Community auf dich aufmerksam.
Schreibe deine erste Pressemitteilung
Nach ein bisschen Theorie und Anregungen, wo du deine erste Pressemitteilung platzieren kannst, geht es nun ans Eingemachte.
Das sind die wichtigsten Tipps, wie du eine gute Pressemitteilung schreibst:
Ein guter Leitfaden für die Ausformulierung sind wieder die bereits erwähnten W-Fragen, also Wer, Wie, Was, Wann und Warum.
Beantworte diese Fragen diesmal aus dem Blickwinkel der Redaktionen und deiner Zielgruppe:
- Wer steckt hinter dem Unternehmen? Stelle dich als die Person hinter deiner Idee vor.
- Wie kam es dazu? Was waren wesentliche Erfahrungen, die dich geprägt haben und schließlich den Wunsch auslösten, den Weg ins Unternehmertum einzuschlagen?
- Was ist dein Konzept? Was genau bietest du eigentlich an? Worin liegen die Vorteile für deine Kunden und Partner?
- Wann geht es los? Eine wichtige Information: deine Zielgruppe und Community möchte gerne wissen, wann sie mit deinem Produkt oder Service rechnen kann.
- Warum? Dies ist die Stelle, an der du die Story deiner Reise erzählst. Die vorherigen Fragen zeigen den Weg auf bis es soweit war. Jetzt sprichst du davon, wie du deine weiteren Schritte gestalten möchtest und vor allem, warum du dies tust.
Fakten sind wichtig. Aber eine spröde Aufzählung von Zahlen und Fakten ist bei weitem keine gute Geschichte. Sei authentisch und rede davon, was dich als Mensch auszeichnet. Denn hinter jedem Unternehmen steckt eine ganz eigene Persönlichkeit.
Bleibe deine Art treu und versuche in derselben Sprache zu sprechen, wie du mit deinen Kontakten vor Ort und in Social Media kommunizieren möchtest.
Erwarte nicht, dass die erste Pressemitteilung 1:1 abgedruckt wird, so wie du sie versendet hast.
Eine Pressemitteilung ist immer eine Einladung, um gegenseitig in einen Dialog zu kommen.
Fange an die vielfältigen Werkzeuge von Public Relations zu nutzen und bringe dich und die Story hinter deiner Idee ins Gespräch.
Hast du schon mal eine Pressemitteilung geschrieben und versendet? Was war dabei deine größte Herausforderung?
Alexander Hein ist Mitarbeiter und PR-Experte der Online Marketing Agentur Di.Ri Social Media aus Heidelberg. Die Agentur hat sich dabei auf die Zusammenarbeit mit Startups und KMUs fokussiert und hilft diesen dabei sich in der digitalen Welt passend, ausgerichtet an den eigenen Zielen und der Zielgruppe des Unternehmens zu platzieren.
Vielen Dank für diesen Artikel! Der kommt wie gerufen. Ich überlege schon länger mich an die Fachpresse zu wenden und zu zeigen, worum es bei mir geht. Ich betreibe Blog und Podcast für die Hotellerie und meine Hürde sind die alt eingesessenen Dinosaurier der Branche. Das bedeutet: es schreiben und reden immer dieselben, sagen immer dasselbe und lassen selten andere Meinungen zu. Das nervt mich. Mittlerweile (endlich! Hat auch knapp 3 Jahre gedauert) erhalte ich Sichtbarkeit und Reichweite und „sie“ können mich nicht mehr ignorieren. Dennoch hab ich bisher den Schritt nicht gewagt tatsächlich eine Pressemitteilung zu versenden. Ich wusste nie was ich da reinschreiben sollte. Nach diesem Artikel hab ich Impulse bekommen, wo ich ansetzen kann. Vielen Dank!