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Party-Smalltalk oder Küchengespräch mit Tiefgang: was ist die ideale Blogartikel Länge?

“Wie lang ist der ideale Blogpost?”

“Was meinst du, wie viel muss ich pro Woche schreiben?”

“Muss tatsächlich jeder Blogpost länger als 2000 Wörter sein? Das schaffe ich nicht!”

Diese Fragen kommen immer und immer wieder. Und ich kann sie total nachvollziehen. Bloggen ist toll…aber es ist auch ein bisschen eine Blackbox. Deshalb sind viele Blogger und Blog Marketers auf der Suche nach Regeln, an denen wir uns entlang hangeln können. 

Die Meinungen zur perfekten Blogpost Länge gehen ganz schön auseinander

Eine kleine Umfrage in meiner Facebook-Gruppe Blog & Business kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Blog Posts eher kürzer als 1000 Wörter sind.

Das amerikanische Search Engine Journal, eine der absoluten Größen für alles was man rund um eine Webseite messen kann, gibt die Länge der goldenen Blog Posts (also die Blog Posts, die in den Suchergebnissen die VIP Plätze auf der ersten Seite belegen), dagegen mit durchschnittlich 1900 Wörtern an. 

Ja wat denn nü?!

Kurz oder lang? Mittel oder episch? 

Ich stehe ja auf Klarheit bei formalen Marketing Fragen.

Deshalb habe ich mir das Thema nochmal ganz genau angesehen. 

Lange Blogartikel funktionieren besser als kurze Blogposts

Fakt ist, in den letzten Jahren sind Blogposts stetig länger geworden.

2014 waren Blogposts noch im Schnitt 804 Wörter lang, heute sind sie im Durchschnitt mehr als 1150 Wörter lang.

Quelle: Blogging Statistics von Orbit Media

Spannenderweise steht diese Entwicklung in krassem Gegensatz zu Untersuchungen die besagen, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne (nicht nur online) immer kürzer wird.

Fun Fact: Angeblich liegt die menschliche Aufmerksamkeitsspanne bei unter acht Sekunden. Und ist damit schlechter als die eines Goldfischs. Verrückt, oder?

via GIPHY

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Untersuchungen zu diesem Thema (Blogposts, nicht Goldfische 😉 )

Coschedule hat sich die Mühe gemacht und das ganze Zahlenmaterial der letzten Jahre zum Thema Blogpost Länge mal zusammengetragen. 

Du darfst dich gerne durch die Studien wühlen. Aber für alle die heute noch was vor haben, habe ich die wichtigsten Punkte zusammengefasst: 

  • Der Trend geht definitiv zu längeren Blogposts
  • Längere Blogpost (ab 2000 Wörter) haben ein deutlich höheres SEO-Karma und ranken deshalb häufig besser in den Suchmaschinen. Und besseres SEO Karme = mehr Traffic.
  • Aber: ein langer Blogpost ist noch lange keine Garantie für einen Spitzenplatz bei Google & Co. 
  • Und: kürzere Blogposts werden tendenziell häufiger in den sozialen Netzwerken geteilt.

Puh…

via GIPHY

Ja, so ging es mir auch nach mehreren Stunden Recherche und dem Ergebnis, dass es kein eindeutiges Ergebnis gibt.

DIE ideale Blogpost Länge gibt es tatsächlich nicht. Nur Tendenzen.

Und was machen wir jetzt daraus?

Schreibe Blogposts, die mindestens 1000 Wörter lang sind

Die 1000 Wörter Regel für Unternehmensblogs, die Chimpify aufgestellt hat, ist ein super Ansatz. 

  • Du schreibst Blog Posts, um deine Zielgruppe auf dich aufmerksam zu machen und ihr Vertrauen zu gewinnen?
  • Du willst deine Wunschkunden mit deinem Expertenwissen beeindrucken? 
  • Du willst deinen Tribe durch deine Inhalte davon überzeugen, dass du GENAU der richtige Partner für sie bist?

Dreimal ja? Dann sollten deine Blog Posts mindestens 1000 Wörter lang sein!

Ab einer gewissen Textlänge lieferst du wirklich Mehrwert

1000 Wörter garantieren, dass deine Blogartikel einen gewissen Tiefgang haben und nicht nur an der Oberfläche des Themas kratzen. 

Kurze Texte schreiben erfahrene Texter in der U-Bahn auf dem Weg zum Sport. Aber für einen längerer Texte musst du dir mehr Mühe geben, recherchieren und Fakten zusammen tragen. 

Eine gewisse Textlänge führt dazu, dass sich deine Leser auf dich einlassen

Mit 1000 Wörtern (oder mehr) baust du eine erste Beziehung zu deinen Lesern und zukünftigen Wunschkunden auf. Beziehungen werden über Gespräche, nicht über Smalltalk geknüpft. 

Es geht nicht darum, ein Thema künstlich aufzupusten  (ein absolutes nogo!). Es geht darum mit jedem Blogpost so viel Mehrwert wie möglich zu liefern und die Frage deines Wunschkunden so ausführlich wie möglich zu beantworten.

Stell dir die 1000 Wörter als Partygespräch vor: 

  • Mit 500 Wörtern (oder weniger) klärst du am Buffet mit dem Typ vor die ab ob du die Lachshäppchen oder doch lieber die Garnelenspieße nimmst. Ihr lacht kurz miteinander… und dann vergisst du ihn direkt wieder. 
  • 1000 Wörter sind dagegen ein echtes Gespräch. Das ist bestenfalls die Art von Gespräch bei dem du deinem Gegenüber deine Nummer (oder deine E-Mail Adresse) gibst, um das Thema nächste Woche bei einem Kaffee zu vertiefen. 

Und genau an diesen Punkt willst du mit deinen Lesern kommen. 

Ab 2000 Wörter punkten deine Blogposts richtig bei Google & Co 

Ich habe mir meine eigenen Blogposts mal angesehen und kann die Untersuchungen von Coschedule, Orbit Media und den anderen Quellen bestätigen: 

Alle meine Blogpposts die bei Google einen der vorderen Plätze in den Suchergebnisse belegen, haben eine Länge um die 2000 Worte. Häufig auch mehr.

Quelle: Blogging Statistics von Orbit Media

Die Gründe dafür sind einfach:

Um eine Frage ausführlich zu beantworten und ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, musst du einfach ein weiter ausholen. 

Je mehr Text du auf deiner Seite hast, umso mehr Futter bietest du Google um deine Seite zu erfassen und zu indexieren.

Wenn du die Frage deiner Besucher ausführlich beantwortest, mit Beispielen und Bildern arbeitest und sogar die eine der anderen Folgefrage voraus siehst (und dafür auch direkt eine Antwort parat hast), bleiben deine Besucher gerne auf deiner Seite. Und lesen. Und lesen. Und lesen.

Und das sendet ein ganz wichtiges Signal an Google: 

Hier gibts die wirklich guten Infos, die besten Antworten, die heißesten News. Und das wirkt sich wiederum  DIREKT auf dein Suchmaschinen-Karma aus.

Soll ich kurze Blogposts jetzt einfach länger machen?

Die Antwort ist ein klares Jein. Sieh dir deine kurzen Blogposts mal genau an:

  • Hast du in dem Blogpost alles geschrieben, was es zu dem Thema zu sagen gibt? 
  • Gehst du auf alle Fragen ein, die durch deinen Blogpost vielleicht erst aufgeworfen werden? 

Zweimal ja? Dann lasse deinen Text genauso stehen wie er ist!

  • Gibt es zu dem Thema noch was zu sagen?
  • Fallen dir auf den zweiten Blick (der  manchmal erst Monate später kommt) zusätzliche Infos ein, die deine Leser noch schlauer (oder glücklicher) machen? 

Zweimal Ja? Dann solltest du deinen Blogartikel nochmal überarbeiten.

Wenn du in 400 Worten alles zu deinem Thema gesagt hast was gesagt werden muß, prima. Ich bevorzuge einen 400 Worte Quickie, der meine Frage kurz und knackig beantwortet, immer über einen langatmigen 2500 Worte Blogpost.

So findest du die ideale Länge für deine Blogartikel raus

Die Formel für die perfekte Blogpost Länge hängt nicht zuletzt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben deiner Zielgruppe ab:

  • Wie tief wollen deine Wunschkunden in ein Thema einsteigen?
  • Wie groß ist ihre Aufmerksamkeitsspanne?

Wenn du schon eine Weile bloggst, verraten dir deine Zahlen genau was die perfekte Blogpost Länge für deine Zielgruppe ist.

Sieh in Goggle Analytics nach, welche Blogposts bei deinen Lesern besonders gut ankommen:

  • Sieh dir an, welche Blogposts am liebsten gelesen werden. 
  • Wirf ein Blick auf die Blogposts, die sich deine Besucher bsonders lange ansehen

Und jetzt überprüfe, wie lang diese Blogposts sind. 

In Word oder einem anderen Textverarbeitungsprogramm geht das ganz einfach über die Funktion “Wörter zählen“.

Aber wie findest du die Textlänge heraus, wenn der Blogpost schon veröffentlicht wurde?

Mit dem kostenlosen Tool  Web Page Word Counter geht das easypeasy; 

Trage alle Daten in eine Liste ein und finde heraus, was die beste Blogpost-Länge für dein Thema, deine Zielgruppe und deinen Blog ist.

Fazit:

DIE ideale Blogpost Länge gibt es nicht. Aber die Tendenz geht klar zu längeren Blogposts: 

  • Gespräche statt Smalltalk: längere Blogposts helfen dir, das Vertrauen deiner Zielgruppe zu gewinnen
  • Mehr Text bedeutet mehr Futter für die Suchmaschinen 
  • Qualität geht immer vor Quantität: wenn du wenig zu sagen hast, blähe deine Texte nicht unnötig auf
  • Teste selber, was die ideale Blogpost-Länge für deine Zielgruppe ist.

Ich bin neugierig: wie lang sind deine Blogposts im Schnitt? Und was sind die Vorlieben deiner Zielgruppe?