Darf ich mal ehrlich sein? Mein Blog Impressum hat für mich einen ähnlichen Stellenwert wie die Steuererklärung.
Es ist ein notwendiges Übel, um das man nicht herum kommt. Und wenn man das Thema ignoriert, kann es unangenehme Konsequenzen haben.
Deshalb habe ich für dich einmal einen Rundumschlag gemacht und die wichtigsten Infos zum Thema Blog Impressum für zusammengestellt.
Nimm dir einmal die Zeit, erstelle ein wasserdichtes Impressum für deinen Blog oder deine Unternehmenswebseite. Und dann gönne dir das beruhigende Gefühl, dich eine Weile nicht mehr mit diesem Thema beschäftigen zu müssen. Und eine Packung Rafaello…oder auch zwei 😉
Was ist ein Impressum
Der Begriff “Impressum” kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet “Aufgedrücktes”. Vermutlich, weil der Gesetzgeber uns das Thema aufs Auge drückt…
Die Impressumspflicht ist ein Relikt aus dem Printbereich:
Ursprünglich mußten Printpublikationen im Impressum Angaben zu den Autoren, Redakteuren, den Herausgebern und dem Verlag machen. Auch Kontaktdaten mussten zwingend angegeben werden.
Heute ist das Impressum eine Pflichtangabe für alle (kommerziell genutzten) Webseiten. Ich schreibe das absichtlich in Klammern, weil die Definition von kommerziell in diesem Fall sehr sehr eng ist.
Im Prinzip empfehle ich ALLEN Seiten ein Impressum zu erstellen. Aber darauf kommen wir gleich noch im Detail zu sprechen.
Im Impressum müssen bestimmte Angaben zum Besitzer und den Verantwortlichen einer Webseite gemacht werden. Wer ein Impressum oder eine Anbieterkennzeichnung benötigt und was drin stehen muß, regelt das Telemediengesetz (TMG).
WER BENÖTIGT EIN IMPRESSUM
Rein gesetzlich benötigen alle Webseiten ein Impressum, die regelmäßig jounalistisch-redaktionelle Inhalte veröffentlichen und/oder mit ihrer Seite Geld verdienen bzw. verdienen wollen.
Bitte ließ dir die folgenden Punkte genau durch. Es sind nämlich deutlich mehr Blogger impressumspflichtig, als allgemein angenommen!
DU BIST IMPRESSUMSPFLICHTIG, WENN DU…
- Regelmäßig jounalistisch-redaktionelle Inhalte veröffentlichst. Das wird im Rundfunkstaatsvertrag leider ist nicht eindeutig geklärt, was journalistisch-redaktionelle Inhalte genau sind. Deshalb solltest du auf jeden Fall ein Impressum auf deiner Seite haben, wenn du regelmäßig Blog-Posts veröffentlichst. Zu welchem Thema auch immer
- Beiträge oder Fotos gegen Bezahlung veröffentlichst.
- Für Produkt-Tests oder -Vorstellungen Geld bekommst
- Produkt-Tests durchführst, bei denen du das Produkt behalten darfst. Ich weiß, viele Blogger sehen das anders. „Das Produkt war ja ein Geschenk“. Nur in dem Moment, in dem du für das „geschenkte“ Produkt eine Gegenleistung in Form von einem Blogpost, einem Bild bei Instagram, einen Tweet etc. erbringst, benötigst du ein Impressum.
- Werbedienste wie Google Adsense, Amazon Partnernet oder andere einbindest
- An Affiliate Programmen teilnimmst
- Werbeformate wie Banner in deine Webseite oder deinen Blog einbindest
- Irgendeine Art von Aufwandsentschädigungen für Leistungen erhältst, die im Zusammenhang mit deinem Blog stehen
DU BIST NICHT IMPRESSUMSPFLICHTIG, WENN DU…
- Ausschließlich privat im Netz unterwegs bist und dein Blog rein persönlichen oder familiären Zwecken dient. Auch hier ist leider nicht im Detail geklärt, was darunter zu verstehen ist. Wenn deine Seite im Netz versteckt oder passwortgeschützt ist, brauchst du vermutlich kein Impressum. Aber auch hier würde ich im Zweifelsfall immer auf Nummer Sicher gehen.
WO MUSS DAS IMPRESSUM AUF DER SEITE EINGEBUNDEN WERDEN?
Das Impressum muss nach dem Telemediengesetz „leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar“ sein. Lange Rede kurzer Sinn: lege für das Impressum eine eigene Seite und binde die Seite in deine Navigation ein.
Achte darauf, dass dein Impressum von jeder Seite deines Blogs erreichbar ist.
Es ist nicht nötig, das Impressum in die Hauptnavigation einzubinden. Die meisten Menschen verlinken aus dem Footer auf ihr Impressum. Ich mache das auch so.
Hinweis: Kreative Wortspiele wie Sonstiges Gedöns oder Backstage sind beim Impressum keine gute Idee. Der Humor von Anwälten bewegt sich in sehr engen Grenzen. Das Impressum heißt Impressum. Punkt.
Diese Angaben gehören in dein Blog Impressum:
- Vor- und Nachname des Betreibers der Webseite
- Anschrift in Form von Straße, Nr, PLZ & Ortsname. Eine Postfachadresse reicht nicht aus.
- Eine existierende und gültige Email-Adresse
- Registernummer des Unternehmens
- Umsatzsteuer-Identifikationsnummer/Wirtschafts-Identifikationsnummer
- Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde (wenn eine behördliche Zulassung des Betriebes gefordert ist)
Und dann wird es kompliziert. Je nachdem welche Art von Blog du betreibst, gibt es eine allgemeine, umfassende oder eingeschränkte Impressumspflicht. Außerdem müssen einige der folgenden Punkte berücksichtigt werden (oder auch nicht):
- Verwendung von Facebook Like-Buttons und Ähnlichem
- Verwendung von Google Analytics oder Adsense
- Ausführungen zur Haftung von Links und Inhalten und zum Urheberrecht
- Affiliate Programme
- Cookies
- Newsletter
- Shop & Versand
- Berufsspezifische Daten (Angaben zu Kammer, Berufsbezeichnung/-verband)
- Bildnachweise
- Umsatzsteuer ID
- Rechtsform bei Firmen
- Handelsregistereintrag
- Datenschutzerklärung (auf einer gesonderten Seite)
Fazit: Für Normalsterbliche wie dich und mich ist es nicht möglich, alleine ein Impressum zu erstellen. Und das musst du zum Glück auch nicht!
Im Netz gibt es eine Reihe von Webtools, sogenannte Impressum-Generatoren, die dich dabei unterstützen ein maßgeschneidertes Impressum für dich und deinen Blog zu erstellen:
Erstelle dein Blog Impressum mit einem Impressum-Generator:
Diese Impressum-Generatoren kann ich empfehlen
- Der Impressumsgenerator von e-recht24
- Der Impressumgenerator der Deutschen Antwaltshotline
- Der Impressumgenerator von anwalt.de
- Der Impressumsgenerator der IT-Recht-Kanzlei
Was passiert, wenn ich kein Impressum für meinen Blog habe?
Ich kann dir nur raten, das Thema Impressum nicht auf die leichten Schultern zu nehmen.
Wenn dein Blog oder deine Webseite kein Impressum besitzt oder du dein Impressum nicht vollständig angelegt hast, kannst du abgemahnt werden. Und das kostet fast immer eine ordentliche Stange Geld. Von dem Ärger mal ganz abgesehen.
Selten schicken Konkurrenten einem den Anwalt vorbei. Viel größer ist die Gefahr das du ein Opfer von so genannten Abmahnanwälten wirst, die das Netz systematisch nach unvollständigen Impressum-Seiten durchkämmen. Ja, solche Leute gibt es auch in rechtlichen Berufen.
Im Fall der Fällt: nimm dir einen Anwalt. Abmahnanwälte arbeiten mit ähnlichen Methoden wie Kredithaie: knappe Deadlines, Drohszenarien, juristischer Fachjargon… Lass dich dadurch nicht verunsichern!
Die einfachste Methode solche Probleme zu vermeiden ist natürlich ein wasserdichtes Impressum. Also nutze die Impressum generatoren und sicher dich ab.
Nachsatz: Im Netz kursieren immer wieder “Tipps”, wie man die Namens- und Adresspflicht im Impressum umgehen kann. Die meisten dieser Tipps sind rechtlich NICHT haltbar!
Wenn du (aus welchen Gründen auch immer) deinen Namen oder deine Adresse nicht im Impressum veröffentlichen möchtest, sprich dich VORHER mit einem Anwalt ab.
Weiterführende Quellen:
- Impressumspflicht: 7 wichtige Fragen zum Impressum für Webseiten von Rechtsanwalt Jörg Siebert
- Das Impressum erstellen: auf der Website die Impressumspflicht einhalten – Für Gründer
Vielen Dank! Wie gesagt, ich finde deine Beiträge echt mega hilfreich! LG Neele
Wow, danke Neele 🙂
Bin über ein wenig Recherche auf deinem Blog und diesen Beitrag hier gelandet. Da ich meinen Blog diese Woche auf Deutsch umgeswitcht habe und generell ein wenig was erneuert habe, war bei mir natürlich auch das Impressum dran.
Ich muss dir ein Lob aussprechen, dein Beitrag trifft die Themen kurz und knapp, so ist er, gerade für Leute die sich nicht damit auskennen, eine große Hilfe. 🙂
Liebe Grüße!
Nadine
Anne Häusler, danke für deinen guten Blogbeitrag. Doch es gibt eine Änderung einer Linkadresse zu vermelden: „Umzug: CopyPasteLove wird zu LoveMira“
Copy Paste Love: Braucht mein Blog ein Impressum
ist nun auf
https://www.lovemira.de/2013/04/07/braucht-mein-blog-ein-impressum/
zu finden.
Hallo Anne,
ich bastel gerade an meinem eigenen Blog und finde Deine Tipps und Hinweise super hilfreich!
Danke für die Mühe, die Du dir machst. Ich war ehrlich gesagt ein bisschen aufgeschmissen, bevor ich auf Deinen Blog gestossen bin.
Lieber Gruß,
Alina
Danke für diese Tipps. Gerade wenn man noch ganz am Anfang steht ist man für jede Hilfe dankbar. Darf ich ich einmal fragen mit was du arbeitest? WordPress oder Joomla?
Danke für deine Antwort!
Vielen Dank für deine Frage. Ich arbeite mit WordPress und bin damit sehr zufrieden. Wenn du ein Baukastensystem suchst, habe ich auch von Wix und Squarespace viel Gutes gehört.
Moin;)
Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen betreffs Angaben im Impressum:
Ich möchte ergänzend zu meinem Twitter-Account (s.u.) bloggen. Über Müll! Ja, aber tatsächlich über Abfall. Privat und als Anliegen, etwas für unsere Umwelt zu tun.
Folgendes habe ich nicht:
– Registernummer des Unternehmens
– Umsatzsteuer-Identifikationsnummer/Wirtschafts-Identifikationsnummer
Auch mit dem Namen habe ich ein Problem. Ab und an hat man es, wenn man grüne oder rote Themen auf eine bestimmte Art angeht, mit Leuten zu tun, die zu gerne wissen möchten, wo man wohnt.
Ginge die Adresse eines Anwalts oder Notars?
Hallo Felix,
das ist meines Wissens nicht möglich, es muß deine Adresse sein: https://www.e-recht24.de/news/abmahnung/10313-neues-urteil-ein-postfach-im-impressum-reicht-nicht-aus.html
Wenn du es ganz genau wissen möchtest, solltest du dich von einem Anwalt beraten lassen.
Interessanter und sehr guter Artikel. Ein gutes Tool für alle Leser aus Österreich ist dieser Impressum-Generator:
https://advolist.at/kostenlos-impressum-erstellen-generator
Liebe Grüße
Wie immer tolle Infos – danke dir!
Für österreichische Leser kann ich noch folgenden Generator empfehlen:
Impressum Generator
Ist kostenfrei und enthält eigentlich alle wichtigen Angaben.
Liebe Grüße
Informativ und klare Beschreibung! Vielen Dank für diesen Artikel 🙂 LG. Nick aus Nürnberg
Hallo Anne,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Was mache ich, wenn ich aktuell keine Adresse habe? Ich habe mich aus Deutschland abgemeldet und befinde mich auch noch auf Reise. Da ich einige erschreckende Dinge mit Pferden erlebt habe bzw. wie sie von Menschen behandelt werden, würde ich gerne eine Lehr-Homepage mit Blog erstellen, mit der ich momentan nicht anstrebe Geld zu verdienen. So wie ich es rauslese wird sie dann aber dennoch nicht als rein privat gelten.
Über einen Tipp wäre ich mehr als dankbar, da ich keine Info dazu im Netz finden kann.
Liebe Grüße
Linda
Hallo Anne!
Danke für die vielen Infos zum Thema Impressum. Habe gerade danach im Internet gestöbert und deinen Beitrag gefunden.
Für Österreich gibt´s neben einem Impressum Generator zumindest für einige Webseiten-Betreiber noch eine weitere Möglichkeit: Als Mitglied der Wirtschaftskammer kann man auf seine Daten im Firmen-ABC verweisen. Das reicht dann auch als Impressum. Schöne Grüße aus Kärnten, Michaela
Hallo,
ich find es gerade etwas irritierend, wenn jemand etwas über Impressumpflicht schreibt (was informativ ist), aber selber gar kein Impressum hat. Schließlich sollte das doch ersichtlich sein. Es ist weder oben noch unten zu finden. Auch kein Datenschutz.
Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe gerade an meiner Seite gebaut und da wurde es wohl nicht mehr angezeigt. Natürlich habe ich das direkt geändert!