Bild: Anette Göttlicher
Welche Kamera soll ich mir kaufen, wenn ich für mein Blog fotografieren will? Die Antwort ist ein klares „Kommt drauf an“. Ein Foodblogger braucht andere Fotos als ein Modeblogger, und wenn man auf Reisen fotografiert, fällt die Wahl sicher auf eine andere Kamera, als wenn man meistens mit wenig Tageslicht auskommen muss. Trotzdem habe ich ein paar Tipps für Kameras zusammengestellt, die Euch beim Bloggen gute Dienste leisten.
Schwere Spiegelreflexboliden habe ich außen vor gelassen – Bloggen ist eine mobile Angelegenheit und die Kamera sollte in die Handtasche passen. Deswegen hier eine Auswahl aktueller Kompakt- und Systemkameras aus dem Semiprofibereich.
Der Allrounder: Nikon Coolpix P7800
Diese kleine, kompakte Nikon* hat zwar „nur“ 12,2 Megapixel, die genügen aber fürs Web allemal, und zu viele Megapixel sind eh nicht gut für die Bildqualität. Der Sensor ist hochklassig, und was diese Kamera zum Allrounder macht, ist das fest eingebaute Zoomobjektiv, das 28 mm (moderater Weitwinkel) bis 200 mm (starkes Tele) abdeckt, dabei aber für eine Zoomlinse recht lichtstark ist: Im Weitwinkelbereich (28 mm) könnt Ihr die Blende weit öffnen, bis auf Blendenzahl 2, was schöne Freistellungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie Fotografieren bei wenig Licht ermöglicht. Im Zoombereich liegt die Offenblende dann bei 4, was immer noch okay ist, auch wenn man hier mehr Licht benötigt, um das Bild nicht zu verwackeln. Eine gute Wahl für Fashion- und Reiseblogger, auch Portraits lassen sich mit der Coolpix *gut machen.
Der Profi: Sony Alpha 6000
Ich besitze das Vorvorvorgängermodell der Alpha 6000*, und ich liebe es. Sony-Sensoren sind super, die Bildqualität ist also auf jeden Fall top – vor allem natürlich mit der richtigen Linse. Mit dieser Kamera kann man professionell fotografieren, wenn man sie nicht mit dem Kit-Zoomobjektiv kauft, sondern in Festbrennweiten investiert, die lichtstärker sind und mehr Dynamikumfang bieten. Sprich, die Bilder werden nicht matschig und wenn man RAW fotografiert und sie bearbeitet, kann man unglaublich viel aus ihnen herausholen.Zum Fotografieren von Food, DIY-Projekten, Reisethemen und Street gibt es zwei Objektive im gemäßigten Weitwinkelbereich, die sich gut eignen: Das Sigma 30 mm* mit Offenblende 2.8* und, teurer, aber absolut fabelhaft, super lichtstark und mein „Immerdrauf“ für fast alle Gelegenheiten, das Sony 35 mm mit Offenblende 1.8*. Um die Möglichkeiten dieser Kamera auszuschöpfen, sollte man sich ein bisschen mit der Technik auskennen oder sie sich aneignen, um nicht (immer) im Automatikmodus zu fotografieren – natürlich geht das, aber es wäre schade, das Potenzial dieser Systemkamera ungenutzt zu lassen.
Die Exotin: Ricoh GR II
Eine weitere Kompaktkamera, bei der man sich ein bisschen mit Fotografie auskennen sollte, um richtig Spaß mit ihr zu haben. Sie hat eine fest eingebaute Festbrennweite mit 28 mm und Offenblende 2.8. Man kann also weder zoomen noch ein Objektiv mit längerer Brennweite draufschrauben. Aber gerade diese Begrenzung macht allen, die Spaß am Fotografieren haben, besonders Spaß, weil man mehr über Bildgestaltung und Komposition nachdenken muss.
Die Beautyqueen: Olympus Pen
Ist sie nicht hübsch? Doch, manchmal kommt’s beim Fotografieren auch auf das Äußere an. Fotografiert man häufig Menschen, tut man sich mit einer hübschen Retrolook-Kamera leichter als mit einem schwarzen Klumpen. Die Olympus Pen* kann viel, besonders natürlich mit den richtigen Objektiven. Sie ist eine Systemkamera, für die es einige Brennweiten zur Auswahl gibt. Zum Bloggen und als Immerdrauf, auch für die Reise, würde ich das 25 mm mit Offenblende 1.8* empfehlen, mit dem man auch bei schlechtem Licht noch gute Bilder machen kann.
Legende
Lichtstärke: die Möglichkeit, die Blende weit zu öffnen, um mehr Licht auf den Sensor fallen zu lassen. Mehr Licht kann man auch durch eine längere Verschlusszeit bekommen, aber dann verwackelt man – eine weit geöffnete Blende ermöglicht viel Licht bei trotzdem knackig kurzer Verschlusszeit.
Systemkamera: Eine Kamera, bei der man das Objektiv wechseln kann und die Teil eines Systems aus Objektiven und anderem Zubehör ist.
Kompaktkamera: Eine Kamera mit fest eingebautem Objektiv, das man nicht wechseln kann.
Festbrennweite: Ein Objektiv, mit dem man nicht zoomen kann. Vorteil: Bauartbedingt lässt sich die Blende wesentlich weiter öffnen als bei Zoomobjektiven. Dadurch ist die Festbrennweite lichtstärker.
Megapixel: ein Megapixel = eine Million Pixel. Die Megapixel-Anzahl gibt die Auflösung des Bildes an. Ein Bild mit 12 Megapixeln hat also z.B. 3000×4000 Pixel. Mehr Megapixel bedeuten aber nicht unbedingt mehr Bildqualität – das Rauschen nimmt zu und wenn es „zu viele“ Pixel sind, nimmt die Bildqualität sogar ab.
RAW: Das Rohformat eines digitalen Fotos mit allen Farbinformationen in den Pixeln. Daraus wird dann nach der Bearbeitung ein JPG generiert. Der Profi fotografiert in RAW und bearbeitet am Rechner, zum Beispiel mit Adobe Ligthroom oder Photoshop. Fotografiert man im JPG-Modus, übernimmt die in der Kamera integrierte Software diese Bearbeitung und spuckt gleich ein Bild aus, das besser aussieht als das RAW, weniger Speicher benötigt, aber eben auch komprimiert ist, sprich, es werden ähnlich farbige Pixel zu einer Farbe zusammengefasst. Der Dynamikumfang nimmt ab.
Profigerät oder Kompaktkamera: mit welcher Kamera schießt du die Bilder für deinen Blog?
*Affiliatelinks
Hallo Anne,
das ist ne schöne Aufstellung !
Wir als Reiseblogger sind meist in Ländern unterwegs, in denen die Luftfeuchtigkeit ziemlich hoch ist.
Zusätzlich regnet es noch öfter und wenn man auf demBoot unterwegs ist, hat man öfter Spritzwasser.
Aus diesem grunde sind wir schon länge rmit unserer panasonic LUMIX DMC-FT 5 unterwegs und voll zufrieden.
Die ist wasser- und stoßfest.
Das hat uns schon ein paar Mal „das Leben“ oder besser gesagt, das Fotografieren gerettet.
Wir finden sie für Outdooraktivitäten optimal.
Liebe Grüße
Bibo & Tanja
Vielen Dank für den tollen Tipp! Meine Mutter hat auch die panasonic LUMIX und ich leihe mir die ab und an mal aus. Für Wandertouren ist die Kamera perfekt und wir haben schon einige Poolsession damit gemacht. Die Bilder die dabei entstehen sind einmalig.
Hallo Anne,
Danke, wir sind gerade auch auf der Suche nach der Richtigen ? zZ knipse ich noch mit meinem iPhone 6s Plus ?? das soll sich aber bald ändern.
Liebe Grüße
Vika
Warum werden in diesem Artikel keine DSLR-Kameras genannt? Eine Nikon D3330 braucht sich mit ihrem 24MP-Sensor ohne Tiefenpass hinter keiner dieser Kameras zu verstecken. Und ist dennoch 150 Euro günstiger wie zum Beispiel eine Sony Alpha 6000.
Ebenso fehlt in dem Artikel ganz klar eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Systemkameras vs. Spiegelreflexkameras.
Dann hätte dieser Artikel einen Mehrwert für Blogger gehabt. So ein reiner Affiliate-Artikel.
Lg,
Tom
Hallo Tom, die Infos die du suchst findest du eher bei http://www.neunzehn72.de oder http://www.nachbelichtet.de. In dem Post geht es eher um die Kamera für die Handtasche. Viele Grüße, Anne
Die Ricoh GRII kann ich, da stimme ich Dir zu, nur jemandem empfehlen der sich etwas mit Fotografie auskennt, obwohl sie in der Vollautomatik einfach sehr gute Fotos macht. Für Blogger hat sie ein paar interessante Funktionen wie „Schrägenkorrektur“ siehe: https://renereiterphotographie.wordpress.com/category/blog-gr-ii/
Lieber Rene, danke für die Ergänzung!
Oh, endlich weiß ich was dieses RAW bedeutet… ach, ich bin halt mit der Dunkelkammer im Fotolabor groß geworden, schnief.
Was ich inzwischen total erleichternd finde ist WLAN bei der Kamera. Nie wieder ohne!
Super Erklärung!
Hatte null Plan von irgendwas, aber jetzt wenigstens ein wenig.
Danke!!
Hier lernt man was!
Danke 🙂
Liebe Anne,
schöne Aufstellung. Mit welchem Modell der Sony Alpha fotografierst du denn? Ich liebäugele mit einer Alpha, das aktuellste Modell ist mir aber etwas zu teuer.
Viele Grüße
Regine
Ich habe durch Ihren Artikel viel dazugelernt !
Vielen Dank dafür 🙂
LG
Thomas
Mit der Sony A6000 kann ich dir nur zustimmen. Die Kamera ist einfach der Knaller. Mir fehlen hier bloß leider die Spiegelreflexkameras. Klar als Reiseblogger ist eine Systemkamera ala Sony A6000um einiges praktischer, aber eine Canon 700D wie ich finde auch noch immer eine super Einsteiger Kamera. Mit Magic Lantern und einem vernünftigen Objektiv kann man da schon einiges herausholen 🙂
Viele Grüße
Das hier keine Spiegelreflexkameras genannt werden, stört meiner Meinung nach nicht. Wer nur für den Blog eine Kamera braucht fährt mit den Spiegellosen Kameras genau richtig.
Gruß Andreas
Sehe ich ganz genau so. Es kommt wirklich darauf an, auf welchem Niveau man fotografieren will bzw. muss.
Hey,
tolle Aufstellung der verschiedenen Kameras. Ich bevorzuge auch die kleinen Kompaktkameras für meine Bilder. Sie sind einfach handlicher und lassen sich überall verstauen.
Meine Spiegelreflexkamera bekommt aber auch ihre Einsatzzeit 🙂 Doch meine Kompaktkamera ( Sony DSC-RX100 ) wird öfter benötigt.
Grüsse aus dem Münsterland
Herzlichen Dank für diese Ergänzung!
Hallo Anne.
Danke für deinen tollen Artikel. Momentan bin ich etwas in der Zwickmühle – ich hoffe evtl. Kannst du mir einen kleinen Rat geben… ich fotografiere normalerweise mit einer 60d von Canon. Allerdings kann man mit der nicht wirklich tolle Selfies für den Blog machen aufgrund des Gewichts…da fällt mir nach 10 Minuten der Arm ab. ?
Ich würde mir gerne eine Kompaktkamera kaufen. Zur Auswahl stehen: Sony Alpha 5100, A6000, Canon M3 und die Olympus Pen 7.
Die a5100 hat angeblich eine super Videofunktion und das Selfiedisplay ist natürlich wirklich gut. Die a6000 ist natürlich das non plus ultra – aber leider ohne selfiebildschirm. Und wenn ich Videos machen möchte ist das ja doof. Über die M3 hört man unterschiedliche Ansichten…ich finde es halt praktisch, weil ich meine ef-s objektive theoretisch verwenden könnte. Aber angeblich wäre sie bei schlechtem Licht nicht so dolle…naja und die Pen7 ist natürlich optisch der absolute Hingucker. Weißt du wie die Videoleistung bei der ist?
Sry für meine vielen Fragen ?
LG Astrid
Ich bin wirklich froh auf diese Seite gestoßen zu sein. Ich denke ich werde mir auch die panasonic LUMIX kaufen. Du gibst wirklich einmalige Tipps. DANKE
Wirklich nette Zusammenfassung der Kameras. Finde es auch richtig gut, dass du am Ende nochmal einige Eckdaten näher erläuterst, wie zum Beispiel das RAW Format. Hatte davon zwar schonmal was gehört, wusste aber nicht wie ich das in Bezug auf Kameras einordnen sollte. 🙂
Viele Grüße
Dustin
Eine sehr schöne Zusammenfassung die du hier verfasst hast, wiklich tolle Arbeit! Du wirst vielen helfen mit deinem Artikel! Ich selbst benutze die Olympus OMD EM 10 Mark II mit diversen Objektiven. Mit dieser gelingen schon auch sehr schöne Aufnahmen. Mein persönlicher Liebling bei den Objektiven ist das M.Zuioku Digital 12 bis 40 mm 2.8 PRO. Das habe ich als immerdrauf Objektiv.
Lg
Die Kombination aus Lichtstärke und weitem Zoomobjektiv bei der Coolpix ist echt gut! Aber die Sony Alpha ist natürlich nochmal eine Stufe besser 😉
Die Olympus Pen und insbesondere die Olympus Objektive sind schon was Feines – ich nutze das 2.8 40-150 von Oly an meiner Panasonic GH 5!
Herzlichen Dank für deinen Beitrag, Peter 🙂
Eine gute Aufstellung von Kameras. Ich benutze selber die Sony A 6300 und bin nicht so zufrieden, weil ich von Canon komme und eine Sony nicht so intuitiv ist wie eine Canon. Langfristig habe ich geplant wieder zu Canon zu wechseln.
Ich finde eine größere Kamera für Blogger übrigens auch nicht verkehrt. Aber damit geht der Preis natürlich auch hoch …
Viele Grüße
Markus
Hallo Anne,
vielen Dank für den super Beitrag.
Der hat mir echt geholfen. Ab jetzt werden meine Fotos viel besser werden.
Ich habe selbst auch eine Nikon Coolpix. Muss dir auf jeden Fall zustimmen und auch sagen, dass die Megapixel vollkommen ausreichend sind. Die Bilder werden fantastisch und sind qualitativ mehr als in Ordnung. Kann ich auch nur empfehlen! 🙂
LG, Laura
Hallo liebe Anette, vielen Dank für Deinen lesenswerten Blogartikel! Ich konnte hierbei einem guten Kumpel weiterhelfen 🙂 Viele Grüße aus Fürth, Nick Freund
Sehr guter Beitrag;)
Ich bedanke mich für den netten Artikel;)