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 JULIA VON GERMAN ABENDBROT {meet the blogger} I www.blogchicks.de

Beschreibe deinen Blog in fünf Sätzen (oder weniger):

German Abendbrot ist die kleine Fressseite, die seit über 5 Jahren Einblicke in meine Küche gibt. Was im Blog erscheint, habe ich exakt so gekocht und gegessen. Fotoboxen, Food-Props und den ganzen Schnickischnacki findest Du bei mir eher nicht. Dafür garantiere ich Dir, dass meine Gerichte funktionieren. Damit will ich vor allem auch Berufstätigen wie mir Anregungen liefern, wie sie auch nach Feierabend noch etwas Handgemachtes, Köstliches zubereiten können.

Warum hast du angefangen zu bloggen?

Mich haben immer wieder Kollegen oder Freunde nach Rezepten gefragt. Außerdem hatte ich mit Dir und Jessica (deren Blog es längst nicht mehr gibt) zwei Kolleginnen als Vorbilder. Bei Euch durfte ich erste Gastposts posten und „Blut lecken“. Danach wollte ich das Blog dann nutzen, um meinen Supper-Club zu promoten – der hat es aber nie an’s Licht der Öffentlichkeit geschafft. Geblieben ist aber mein German Abendbrot.

Was ist der beliebteste Post auf deinem Blog in Hinblick auf Aufrufe oder Kommentare? Und was ist dein Lieblingspost?

Die meisten Kommentare hat mein Blog-Event Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen aus dem letzten Sommer erhalten. Aus den über 130 Kommentaren sind über 70 Rezepte zusammengekommen, die ich dann alle gesammelt und veröffentlicht habe. Noch heute bin ich „Die mit dem Kartoffelsalat“. Ich LIEBE dieses Event!

Die meisten Aufrufe bekam ich mal, als Die Zeit mich online vorgestellt hat. Das war echt mein Highlight. An dem Tag riefen fast 3.000 Leute meine Seite auf.

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Welche Dinge/ Tools erleichtern dir das Bloggen?

Ich habe die WordPress-App auf dem Smartphone installiert. So kann ich schnell Kommentare freischalten, antworten oder auch die Zugriffszahlen checken. Sogar Bloggen geht über’s Smartphone, wenn ich mal was Eiliges posten will. Ansonsten bin ich sehr Oldschool und arbeite am Laptop mit WordPress. Ziemlich un-fancy.

Was war der beste Blogging-Tipp, den du bekommen hast?

Jetzt doch auch endlich mal eine Facebook-Seite für’s Blog einzurichten. Ich hab mich dagegen immer gesträubt, weil ich ja eh privat auf FB bin, seit acht Jahren twittere, Pinterest nutze, einen Instagram-Account habe usw. Das war mir schon fast zu viel. Aber da bei allen Blogs die Kommentare zurückgehen und sich mehr Interaktion auf FB abspielt, hab ich’s gewagt – und innerhalb einer Woche 500 Likes eingefahren. Das hat mich sehr gefreut!

Ein weiterer Tipp, den ich gerne weitergebe: Nehmt Euch nicht so wahnsinnig ernst. It’s just a blog!

Auf welchen Blog-Moment bist du besonders stolz?

Naja, immer eigentlich, wenn ich viel Feedback oder Lob bekomme. Mails von Lesern, die mir schreiben, dass sie schon immer sehnsüchtig freitags auf’s Friday Night Dinner Date warten – mein wöchentlicher Post zu ganz entspannten Gerichten, mit denen man ins Wochenende grooven kann. Oder wenn jemand ein Foto lobt, weil ich vom Fotografieren echt wenig Ahnung habe und mir auch nicht diesen Kochbuch-Shabbychic-Look zulegen will. Also stolz machen mich immer Resonanz, Feedback, Lob oder auch Anregungen. Denn das zeigt, dass die Seite auch gelesen wird. Da freue ich mich über jeden Kommentar, jede Mail, jedes Like.

Was war bisher deine größte Herausforderung als Bloggerin?

Ich hatte immer Mal Blog-Krisen. Da hatte ich keine Lust mehr, mir die ganze Arbeit anzutun, die viele Zeit zu nehmen, diese ganzen Community-Diskussionen auszuhalten. Aber in solchen Situationen habe ich dann eine Pause eingelegt und das auch im Blog kommentiert. Die Resonanzen darauf: „Nimm Dir Zeit“, „Wir lesen auch später wieder hier bei Dir mit“, „Gönn Dir mal das Päuschen“ usw. haben wir immer sehr gut getan. Ich habe auch bei längeren Pausen keine Leser verloren. Und das, obwohl meine längste Blogpause 7 Wochen gedauert hat. Diese 7 Wochen habe ich in die Fastenzeit gelegt und sie als „7 Wochen ohne“ betitelt. Das war ein Experiment: 7 Wochen ohne jede Social Media-Aktivität. Du glaubst gar nicht, wie viel ich in der Zeit gelesen habe!

JULIA VON GERMAN ABENDBROT {meet the blogger} I www.blogchicks.de

Verdienst du Geld mit deinem Blog? Wenn ja, was sind deine Haupteinnahmequellen?

Nein, ich hab mich immer gegen plumpe Werbung auf meinem Blog gewehrt. Da ich in der PR-Arbeite, wollte ich auch nie, dass ich in Konflikt komme, z.B. mit Kunden, für die meine damalige Agentur gearbeitet hat. Heute als Freelancerin bin ich da freier und kann auch mal ein Event promoten. Das Blog dient aber indirekt schon auch als Einnahmequelle, weil ich darüber auch mal angesprochen werde für Aufträge oder ich meine Expertise im Bereich Blogger Relations anhand meines eigenen Blogs authentischer machen kann. So ein Blog ist eine tolle Visitenkarte – das gilt auch für Bewerbungsgespräche usw. Wer bloggt sollte nicht vergessen, dass auch Kollegen, Chefs oder die Damen aus der Personalabteilung mitlesen…

Wie promotest du deinen Blog? Wodurch konntest du deine Reichweite steigern?

Ich promote meine Beiträge über Twitter, Facebook, Pinterest und Instagram. Außerdem kommentiere ich (leider viel zu selten) auf anderen Blogs. Das finde ich immer noch wichtig und will mir auch dafür weiterhin die Zeit nehmen. Das ist für mich eine Art Wertschätzung gegenüber all jenen, die sich wie ich viel Zeit nehmen für die Bloggerei. Ich bin in mehreren Gruppen auf Facebook unterwegs und mache gelegentlich bei Blog-Events mit. Toll ist beispielsweise die „Rettungsaktion“ #wirrettenwaszuretten ist, in der eine Gruppe Blogger Küchenklassiker, die es fast nur noch als Fertiggericht gibt, wieder per Hand herstellt und verbloggt. So wollen wir die ganzen Tütchen-Kocher und Pizza-Besteller wieder an den Herd zurückholen. Wichtig ist auch eine gute Vernetzung mit anderen Bloggern. Kontakte zu pflegen ist sowieso etwas, was wir uns auch im Real Life viel mehr zu Herzen nehmen sollten.

Welche Ziele hast du für deinen Blog?

Ach, ich will einfach, dass meine Leser weiterhin Spaß haben mit dem German Abendbrot. Und ich selbst will die Lust am Bloggen behalten. In einem Ranking der Agentur Faktenkontor bin ich unter den 100 Top Blogs im deutschsprachigen Raum. Und das mit handwerklich fragwürdigen Fotos, einem total veralteten Design und ganz ohne Werbung. Das finde ich ziemlich gut. Ehrgeiz lebe ich lieber im beruflichen Umfeld aus. Das Blog bleibt mein Hobby, mit dem ich hoffentlich vielen Menschen Freude bereite und Inspiration liefere.

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Was sind deine drei Lieblingsblogs und warum?

Nur drei? Ohje. Ich liebe den Blog von Tina Foodina, weil sie genau so verrückt ist nach indischem Essen wie ich. Sie versorgt mich auch immer mit frischen Curryblättern und inspiriert mit ihren unzähligen exotischen Gerichten. Ohne diesen Blog wäre ich oft hungrig ins Bett gegangen.

Sandra von From Snuggs Kitchen ist mein Sparringspartner bei allen Dingen rund ums Backen. Sie hat mir mal Live-Support via Facebook-Messenger geliefert beim Brotbacken. Und meine Nudelmaschine ist von ihr. Wann immer ich Kekse backen will, gucke ich zuerst bei Sandra. Ihre Cookie-Rezeptdatenbank ist gigantisch!

Und ich lese morgens als allererstes Anke Gröners Blog sowie den Blog von der Kaltmamsell. Beide liefern mir Inspiration, Stoff zum Nachdenken, interessante Links, Lektüreempfehlungen uvm.

Bilder: Julia Richter